Neues aus Politik, Kultur und Wirtschaft » Lokalnachrichten Januar 1987

Eine Wochenendausgabe der B.Z. erregt mit der Schlagzeile „Doppelmord am Nazigrab“ großes Aufsehen.
In dem dazugehörigen Artikel berichtet der Reporter Andreas Jansen davon, wie in dem kleinen Städtchen Breskow zunächst der Umweltaktivist Albert Huxley umgebracht wurde und bereits am nächsten Tag der bekannte Jungunternehmer Andreas Jonas ebenfalls einem bestialischen Verbrechen zum Opfer fiel. Beiden Ermordeten hatte man den Schädel eingeschlagen.
Jansen lässt dabei nicht unerwähnt, dass der Umweltaktivist Huxley als heißer Kandidat für die nächste Bürgermeisterwahl gehandelt wurde und mit seiner Überzeugung im starken Kontrast zum amtierenden Bürgermeister stand, der vor allem Unterstützung seitens der Arbeiter und der ansässigen Unternehmer bekam.
„Hat man in dem altertümlichen Städtchen versucht, Politik mit mittelalterlichen Mitteln zu betreiben?“, fragt Jansen in seinem Bericht angesichts der beiden Opfer. In Breskow war der Bau einer neuen großen Holzverarbeitungsanlage geplant gewesen, an der der ermordete Andreas Jonas Miteigentümer war. Solch ein Bau hätte die Rodung der Waldgebiete weiter vorangetrieben. Der geplante Bau dürfte nun aber trotz des Todes von Huxley gestoppt werden, da eine Forschungsgruppe der freien Universität Berlin in der Waldregion schützenswerte Hügelgräber aus altgermanischer Zeit vermutete. Statt auf alte Germanen stieß der Historiker Dr. Moosbrauner jedoch auf einen getarnten Nazibunker, in dem sich ein Wissenschaftsteam während des russischen Gegenschlags verbarrikadiert hatte. Der Bunker enthielt noch die Leichen der dort unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommenen Insassen.

Etwas kleiner fällt der Bericht über die Spende des Jungunternehmers Edward Chandler aus, der die AIDS-Forschung der Universität mit fünf Millionen Mark unterstützt.

In der nächsten Ausgabe der BZ:

UNGLÜCKSORT BRESKOW

Nur einen Tag nach den grausamen Morden an zwei der berühmten Einwohnern des Städtchens fand gestern nun ein weiterer Prominenter aus Breskow einen grausamen Tod.

Patrick Heany, Firmengründer der Holz&Heany GmbH, wurde gestern am frühen Vormittag ermordet in einem Waldstück aufgefunden. Laut Augenzeugenberichten war der Getötete grausam zugerichtet und hatte tiefe Schnittwunden am ganzen Körper. Makabres Detail: Der Leichnam war nur wenige Meter entfernt von einem viel älteren Grab gefunden wordem, nämlich einer Folterwerkstatt aus den 40er Jahren. So lag der Ermordete in direkter Nähe der Leichen sadistischer NS-Forscher und ihrer geschundenen Opfer.
Der Nazi-Bunker war erst kürzlich von einem Forschungsteam bestehend aus den Doktoren Moosbrauner, von Greiffenclau und Felerian entdeckt worden.

Patrick Heany hatte wie der zuvor ermordete Andreas Jonas den Bau einer neuen Holzverarbeitungsanlage vorangetrieben, die der ebenfalls ermordete Umweltaktivist Huxley verhindern wollte. Neuste Untersuchungsergebnisse weisen darauf hin, dass Heany der Mörder des Umweltaktivisten ist. War sein eigener Tod also nur Folge eines Racheakts? Oder versucht ein Mittäter nach und nach alle Komplizen zu beseitigen? Motive hierfür hätte eigentlich nur der amtierende Bürgermeister.

Die polnischen Holzfäller hingegen sind fest davon überzeugt, dass ein wildes Tier sein Unwesen in den Wäldern treibt.

Die B.Z. wird auf jeden Fall weiterhin ein Auge darauf haben, ob die Unglücksserie in Breskow anhält.

Unter Umständen hat der kleine Ort bereits das vierte Opfer in nur drei Tagen gefordert, denn der starke Sturm der vergangenen Woche hatte das Wurzelwerk einiger dorfnaher Buchen so gelockert, dass diese ohne Vorwarnung direkt in eine kleine Herberge stürzten. Das ohnehin renovierungsbedürftige Gebäude fiel daraufhin vollends in sich zusammen. Zu den Herbergsgästen zählte das Forschungsteam um Doktor Moosbrauner, das den zusammenstürzenden Steinmassen nur knapp entkommen konnten. Von Dr. Felerian fehlt jedoch weiterhin jede Spur.

Die nun folgenden Bergungsmaßnahmen werden zeigen, ob Breskow mit ihm ein weiteres Opfer gefordert hat.

Zitat

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Die B.Z. is ein olles Schmierblatt.

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Ich weiß. ^^

Zur Abwechslung gibt es deswegen nun auch einen dpa-Beitrag, der sogar in den überregionalen Zeitungen auftaucht. Neben dem üblichen B.Z.-Artikel.

Edit: Argh ... ich hab die Datei nicht verfügbar. Schaut einfach morgen oder übermorgen vor der Sitzung wieder rein.

In der FAZ sowie einigen anderen überregionalen Zeitschriften kann man ab dem 15. Januar folgende Nachricht lesen:

MEHRFACH AUSGEZEICHNETES INTERNAT IN BERLIN/ZEHLENDORF WIRD GESCHLOSSEN
Polizei ermittelt gegen Lehrpersonal wegen des Verdachts auf schwerer Körperverletzung und Missbrauch von Schutzbefohlenen.

In der Nacht vom 13. auf den 14. Januar informierte ein anonymer Anrufer die Zehlendorfer Bezirkspolizei, dass im Internat SEGG ein Lehrer dort eine seiner Schülerinnen mit einem Messer bedrohen würde. Die daraus resultierende Polizeikontrolle rettete nicht nur das Leben der bereits schwer verletzten Schülerin, sondern brachte darüber hinaus zu Tage, dass in dem Internat SEGG – das 1985 die höchste Auszeichnung der Berliner Bildungsakademie erhalten hatte – seit geraumer Zeit der Missbrauch und die Folter junger Schülerinnen stattfand.

Als die Polizei das Gebäude erreichte, fand sie den Internatsleiter Mark Montgomerry gerade in einem Gefecht mit der – mit einem Messer bewaffneten – Deutschlehrerin des Internats. Das schnelle Eingreifen der Polizei konnte jedoch eine Eskalation verhindern. Seiner eigenen Aussage zufolge hatten den Internatsleiter einige kürzlich eingestellte Kollegen auf Verhaltensauffälligkeiten der betreuten Jugendlichen hingewiesen. Tatsächlich überraschten besagte jüngere Kollegen in der Tatnacht die Deutschlehrerin Wallenstein sowie den Vertrauenslehrer Gorn des Internats dabei, wie sie in einem der Kellerräume des Internats eine bewusstlose Schülerin am offenen Gehirn operierten. Nach dieser Entdeckung informierten sie umgehend den Internatsdirektor. Um das Leben der Schülerin zu retten, ging man gemeinsam los, um die offenbar psychisch gestörte Personal an der Operation zu hindern. Die medizinische Ausbildung des aus Russland stammenden Vertrauenslehrers Gorn war in Deutschland nicht anerkannt worden, seine assistierende Kollegin hatte keinerlei medizinische Ausbildung; dennoch wollten beide ohne jede Einwilligung oder medizinischen Anlass die Schülerin operieren. Als der Direktor mit mehreren anderen Lehrern versuchte, die beiden von ihrem Vorhaben abzubringen, kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen beiden Parteien, die mit dem Eintreffen der Polizei beendet wurde.
Die beiden tatverdächtigen Lehrer hatten in einigen Unterlagen noch weitere Versuchsreihen beschrieben. Den Aufzeichnungen zufolge hatten sie bereits in der Vergangenheit Schülerinnen operiert. Tatsächlich wurde eine ehemalige Internatsschülerin mit irreparablem Hirnschaden sogar unter falschen Namen im Internat weiterbeschäftigt.
In den kommenden Tagen beginnt der Prozess gegen das verdächtigte Lehrerpaar, das wegen des Verdachts auf schwere Körperverletzung, Misshandlung von Schutzbefohlenen und Menschenraub angeklagt wird. Weitere Untersuchungen sollen klären, inwieweit auch das restliche Kollegium in diese Verbrechen involviert war.

In der B.Z hingegen heißt es...

INTERNAT FRANKENSTEIN
Schülerinnen als Experimentieropfer und Lustsklavinnen missbraucht

Als die Polizei vorgestern einem anonymen Hinweis nachging, dass im mehrfach ausgezeichneten Internat SEGG („School for extraordinary gifted girls“) jemand den Direktor bedrohe, ahnte sie noch nicht, auf was für ein Schreckenskabinett sie mitten in der Nacht stoßen würde. Eine Messerstecherei, ein Mädchen mit aufgeschnittenem Schädel und die Aufdeckung menschenverachtendster Manipulation junger Schülerinnen bildeten die Bilanz des 13. Januars.

Einen Anruf nachgehend, dass unmenschliche Schreie aus dem Internat gellen würden, machten sich die Beamten der Polizeistation Zehlendorf auf, dort nach dem Rechten zu sehen. Und gerieten so direkt hinein in ein bewaffnetes Gefecht zwischen mehreren Lehrern des Internats. Die Lehrerin Westhall und ihr Kollege Andreas Torn* hatten offenbar auf eigene Faust versucht, eine Gehirnoperation an einer Schülerin durchzuführen – ohne jegliche medizinische Ausbildung! Dies war ihrer Meinung nach die richtige Methode, allzu aufmüpfige Schülerinnen zu disziplinieren!

Dass die Berliner Bildungsakademie erst kürzlich dem Internat eine Auszeichnung für seine vorbildliche Werteerziehung verliehen hat, wirkt angesichts dieses Vorfalls besonders makaber!

In der besagten Nacht hatten einige jüngere Lehrerkollegen die beiden Täter offenbar bei der Operation im Kellerraum überrascht. Um ihre Gräueltat zu vertuschen, versuchten die beiden Folterer nun auch die missliebigen Zeugen beseitigen. Doch just als die beiden Folterlehrer ihre Kollegen mit den noch blutigen Skalpellen erledigen wollten, erreichte die Polizei das Internat und konnte die gefährlichen Geistesgestörten zur Strecke bringen.
Nachfolgenden Untersuchungen zufolge war dies nicht die erste Operation, die im Geheimen auf dem Internatsgelände durchgeführt worden war. Die Schülerin Anja Saremba gab darüber hinaus an, dass der Sportlehrer Braun sie auch mehrfach zu sexuellen Dienstleistungen gezwungen habe.

Wie lang diese verbrecherischen Strukturen bereits im Internat vorherrschten, bevor sie ein paar junge Lehrer aufdeckten, sollen die nachfolgenden Untersuchungen zeigen. In diesem Zusammenhang ist auch zu überprüfen, inwieweit der bekannte Pädagoge und Internatsleiter Montgomery Hedrack seine Pflichten ignoriert hat.
Im Internat wurde gemäß des Konzepts des „Mannerly Schooling“ unterrichtet. Dies Konzept war in den Sechziger Jahren vom amerikanischen Soziologen Everest Carbeon entwickelt worden und fand in pädagogischen Fachkreisen viel Beachtung. Ende der Sechziger hatte der Sohn Carbeons angeregt, das Prinzip des „Mannerly Schooling“ international bekannt zu machen und die Gründung des Internats bewirkt. Mit seinem Schwerpunkt auf Verhaltensförderung und zweisprachigen Unterricht waren die Abgängerinnen des Internats in Wirtschaft und Politik gleichermaßen gefragt. Ob allerdings nach den aktuellen Vorfällen Eltern ihre Töchter weiterhin in dies Internat schicken wollen, darf allerdings stark bezweifelt werden.


* Namen von der Redaktion geändert

Ende Januar können aufmerksame Zeitungsleser unter den Spielercharakteren (das betrifft also alle, die hier vor der Sitzung hineingeschaut haben) folgende Meldungen mitbekommen:

GRIPPEWELLE FEGT SCHULEN LEER
Normalerweise machen Schüler sich höchst verdächtig, wenn sie kurz nach der Noteneintragung und damit wenige Wochen vor der Zeugnisübergabe und den Winterferien nicht mehr im Unterricht auftauchen. Doch diesmal finden sie Rückhalt in der Bezirksregierung, die angesicht der immer stärker zunehmenden Grippe-Epedemie beschlossen hat, sämtlichen Schulunterricht bereits eine Woche früher ausfallen zu lassen. Mit diesem einmaligen Beschluss reagierte die Schulverwaltung auf die wohl schlimmste Grippewelle, die Berlin bisher erlebt hat. In vielen Klassen waren nur noch weniger als die Hälfte der Schüler anwesend und auch das Lehrerkollegium leidet unter massiven Krankheitsausfällen. Wie die Gesundheitsministern verlautbaren ließ, weise die gegenwärtige Situation auf die Wichtigkeit von frühzeitigen Schutzimpfungen hin.


Etwas kleiner die Vermisstenmeldung im Lokalteil:

VERMISST - DIANE CERUSO
Die 21jährige Diana Ceruso wird seit zwei Wochen vermisst. Die junge Musikerin, die nebenberuflich als Medium arbeitet, wurde seit ihrem letzten Konzert nicht mehr gesehen. Sie ist etwa 1,63 m groß, hat mittellanges, leicht gewelltes schwarzes Haar und grüne Augen. Nebenstehend ein Foto der Vermissten.

Sollten Sie Hinweise auf den Aufenthaltsort von Frau Ceruso haben, so kontaktieren Sie uns bitte unter folgender Nummer: 030 986689.