Kainitengesellschaft » Berliner Lextalionis

Etwa zweieinhalb Wochen nach den Vorkommnissen in Reinickendorf (Bei vielen also kurz nach der Vampirwerdung) erreichen Euch alle auf verschiedene Weise die überarbeiteten Gesetze und Traditionsauslegungen der Camarilla-Traditionen in Westberlin (von Prinz Wilhelm in Beratung mit den Westberliner Ahnen von Berlin beschlossen am 3. Februar 1987).

Der Tremere-Ahn Maxwell Ldescu verteilt die Kopien eines auf marmorierten Papier verfassten Gesetzestext direkt an sämtliche anwesenden Tremere bei der nächsten Versammlung und geht jeden Punkt nochmal einzeln durch und weist insbesondere darauf hin, was die einzelnen Punkte für den eigenen Clan bedeuten, in welchem Verhältnis sie zu clansinternen Regelungen stehen, was im besonderen Maße zu berücksichtigen ist und welche Regelungen für welche Tremere von ganz besonderer Bedeutung sind. Dabei spricht er einzelne Anwesende auch ganz direkt an (eventuelle interessante Einzelheiten poste ich später im Tremere-Forum).

Bernhard wird auf der im Februar stattfindenden Direktionalversammlung darüber informiert. Die Ventrue versammeln sich diesmal direkt in Schloss Charlottenburg und die Leitung übernimmt der Prinz persönlich und nicht die Ventrue-Ahnin Nichole. Selbstverständlich können sämtliche Ventrue noch Ihnen wichtig erscheinende Punkte auf die Themenliste setzen lassen, bevor die Tagung beginnt. Die Versammlung schließt aber mit der Vorstellung sämtlicher Regelungen in Berlin. Der Prinz erläutert hierbei auch, welche Änderungen vorgenommen wurden und welche Gesetze unter Berücksichtigung der jüngsten Ereignisse von besonderer Bedeutung sind (näheres dazu eventuell später im Ventrue-Forum). Natürlich verteilt Peter Kleist Kopien des recht kurzen Gesetzestextes an sämtliche Anwesenden.

Lucinde erreicht im Rosenhain ein parfümierter Briefumschlag, der selbigen Gesetzestext enthält, mit einer Unterzeichnung: i.A. Antoinette.

Luca bekommt ein knappes förmliches Schreiben samt einer Kopie des Textes von Peter Kleist zugesandt. Dort vermerkt er, dass er sich bezüglich der Anschuldigen den zwei Malkavianern gegenüber in Kürze wieder melden wird.

Rüdiger hat den Gesetzestext als Computerausdruck direkt von seinem Erzeuger bekommen, kurz nachdem er seinen Umwandlungsprozess überstanden hatte. Bei Marcus verleif es ähnlich, nur war sein Computerausdruck etwas zerknitterter. =D

Selbst Angelia hat - kurz bevor sich ihr Erzeuger davongemacht hat - eine kleine Mappe bekommen, die neben den Gesetzestext auch einen Etiketteführer für die Camarilla enthält (mit einigen spöttischen Anmerkungen bezüglich der Gesetze, die sie nie wird lesen können). Glücklicherweise hat sie eine Kurzzusammenfassung inzwischen als Hörkassette erhalten.


Neben dem Gesetzestext erhaltet Ihr alle auch Kopien eines in alter Frakturschrift verfassten Etiketteführers für die Kainitenwelt (dessen Text Ihr hier findet: viewtopic.php?f=7&t=51).

In den folgenden Postings stelle ich Euch den Inhalt des eigentliches Gesetzestextes vor.

DIE TRADITIONEN DER CAMARILLA

§ 1.1
Die Traditionen
Die Traditionen sind die Gesetze der Kainskinder der Camarilla. Die Gesetze sind absolut. Jede Verletzung wird mit schneller Bestrafung geahndet. Diese Gesetze sind die Grundlage der Camarilla, sie sind das Fundament des Überlebens aller Kainiten. Die Traditionen stehen über allen anderen Gesetzen, sie sind der Pfeiler jeder Domäne und sind auch in jeder Camarilla Domäne verpflichtend.

Abs.1.:
Die Erste Tradition: Die Maskerade
Du sollst dein wahres Wesen niemand enthüllen, der nicht vom Blute Kains ist. Wer solches tut, verwirkt seine Blutrechte.

Abs.2.:
Die Zweite Tradition: Die Domäne
Westberlin ist die Domäne des Prinzen. Alle anderen schulden ihm Respekt, solange sie sich darin aufhalten. Niemand darf sich gegen sein Wort auflehnen, solange er in seiner Domäne weilt. Siehe § 3.1. Abs.1. vom 3. Februar 1987

Abs.2.a.:
Beginnend bei § 2 des Gesetzblattes regeln die folgenden Paragraphen den Ablauf und das Recht in der Domäne Westberlin. Diese können aufgrund der Zweiten Tradition der Camarilla durch den Prinzen Widerruf finden und jeder Zeit von einem Justicar der Camarilla, wenn diese gegen die Traditionen verstoßen, aufgehoben werden.

Abs.3.:
Die Dritte Tradition: Die Nachkommenschaft
Du sollst nur mit Erlaubnis deines Prinzen andere zeugen. Zeugst du andere ohne Einwilligung deines Prinzen, sollen sowohl du als auch deine Nachkommen erschlagen werden.

Abs 4.:
Die Vierte Tradition: Die Rechenschaft
Wen du erschaffst, der ist dein eigenes Kind. Bis der Nachkomme auf sich selbst gestellt ist, sollst du ihn alles befehlen. Du trägst seine Sünden.

Abs.5.:
Die Fünfte Tradition: Gastfreundschaft
Ehre die Domäne anderer. Wenn du in eine fremde Stadt kommst, so sollst du dich dem vorstellen, der dort herrscht. Ohne das Wort der Aufnahme bist du nichts. Siehe § 2.1.

Abs.6.:
Die Sechste Tradition: Vernichtung
Es ist dir verboten, andere von deiner Art zu vernichten. Das Recht zur Vernichtung liegt ausschließlich bei deinem Prinzen. Nur der Fürst soll die Blutjagd ausrufen. Siehe § 2.3.

§ 2.1. Gast und Aufenthaltsrecht - Westberlin, 3. Februar 1987

Abs.1.:
Ein jeder Kainit, welcher um das Gast- oder Aufenthaltsrecht in Westberlin ansucht, hat dem Prinzen vorstellig zu werden.

Abs.2.:
Sind seine Referenzen nicht ausreichend oder nicht genügend bekannt, so wird ihm das Aufenthaltsrecht verwährt, es sei denn, es findet sich ein Kainit, der für den Antragsteller die Bürgschaft übernimmt. Wobei die Entscheidung der Fähigkeit der Bürgschaft beim Consilium der Primogene oder beim Prinzen liegt.

Abs.3.:
Der Bürge trägt für denjenigen, für welchen er die Bürgschaft übernommen hat, die Verantwortung - im gleichen Ausmaß wie ein Erzeuger für sein Kind.

Abs.4.:
Die Bürgschaft gilt bis zu jenem Zeitpunkt, an dem der Antragsteller entweder die Stadt verlassen hat oder vom Prinzen und dem betroffenen Clans als freier Gast oder als Kainit Westberlins anerkannt wird.

Abs.5.:
Hat oder will der Antragsteller die Stadt verlassen, so hat der vom Consilium der Primogene fähig befundene Bürge dies dem Prinzen dem Rat der Erstgeborenen oder in dessen Abwesenheit dem Seneschall von Westberlin mitzuteilen.

Abs.6.:
Hält der Antragsteller sich nicht an diese Regeln oder missachtet gar die Traditionen, so hat er sein vorläufiges Gastrecht verwirkt und die Stadt sofort zu verlassen. Bei schwerwiegenden Zuwiderhandlungen, wobei das Urteil bei dem Consilium der Primogene liegt, tritt § 2.3. Abs.1. bis 5. in Kraft.

§ 2.2. Das Recht der 31 Tage in Westberlin

Abs.1.:
Ein jeder Kainit, welcher in einer anderen Domäne der Camarilla einer Blutjagd ausgesetzt ist, darf - wenn er sich für unschuldig vermutet und der Meinung ist, dass die Gründe, welche zu seiner Blutjagd führten, andere waren als ein Bruch einer der Traditionen - das Recht in Anspruch nehmen, sich für 31 Tage in Westberlin aufzuhalten. Wobei er sich jeden Abend beim Seneschall oder dem Proctor zu melden hat.

Abs.2.:
Während dieser 31 Tage muss er glaubhaft machen, dass die Gründe für die Blutjagd andere waren als der Bruch einer Tradition, und seine Unschuld beweisen.

Abs.3.:
Gelingt es ihm, seine Unschuld im Rahmen der 31 Tage glaubhaft zu beweisen, so ist es Recht des Prinzen und des Rats der Erstgeborenen ihm in Westberlin Asyl zu gewähren.

Abs.4.:
In Abwesenheit des Prinzen kann das Edikt der 31 Tage vom Seneschall nach gründlicher Prüfung der Umstände durch ein Primogen angewandt werden. Nach Rückkehr des Prinzen ist ihm vom Seneschall sofort Meldung zu erstatten.

Abs.5.:
Besteht nach sorgfältiger Prüfung dringender Verdacht, dass der Gejagte schuldig ist im Sinne der Anklage oder ist die Frist von 31 Tagen abgelaufen, so ist er sofort der geschädigten Stadt auszuliefern.

Abs.6.:
Wurde die Blutjagd von einem Justicar ausgerufen oder liegt ein Bruch der Traditionen vor, so hat das Edikt § 2.2. Abs.1. bis 5. keine Gültigkeit.

§ 2.3. Blutjagd - Westberlin

Abs.1.:
Bei einem Traditionsbruch ist es jedem Angeklagten gestattet, vor dem Primogenrat seine Unschuld zu beweisen. Gelingt ihm dies nicht, hat der Prinz das Recht, gegen ihn eine Blutjagd auszurufen.

Abs.2.:
Alleine dem Prinzen ist es gestattet, nach vorheriger Verhandlung im Consilium der Primogene, eine Blutjagd auszurufen. Bei dessen Abwesenheit wird der Angeklagte vom Seneschall, bis zu dem Zeitpunkt da der Prinz wieder anwesend ist, in Verwahrung genommen. Siehe § 3.6. Abs.2.

Abs.3.:
Nach der Verurteilung ist es gemäß der Traditionen üblich, dem Verurteilten 5 Minuten Vorsprung einzuräumen. Wobei es den jagenden Clans gestattet ist, im Zuge ihrer Beziehungen die Stadtgrenzen zu sichern, um das Urteil vollstrecken zu können.

Abs.4.:
Das Blut des Delinquenten soll zur Stärkung der jungen Kainiten verwendet werden.

§ 3. Die Ämter der Domäne Westberlin - Berlin am 3. Februar 1987

Der Prinz: Wilhelm Waldburg - Ahn der Ventrue

Seneschall: Peter Kleist - Ahn der Ventrue

Rat der Erstgeborenen:

Primogen Maxwell Ldescu - Ahn der Tremere
Primogen Ellison - Ahn der Nosferatu
Primogen Henry Jekyll - Ahn der Malkavianer
Primogen Antoinette - Ancilla der Toreador
Primogen Dieter Kotlar - Ancilla der Brujah
Primogen Nichole - Ancilla der Ventrue

In der Funktion als Proctor (ehemals Sheriff): Primogen Dieter Kotlar

Bürgermeister der Stadtbezirke:
Bürgermeister Charlottenburgs - Seneschall Peter Kleist
Bürgermeister Wilmersdorfs - Primogen Maxwell Ldescu
Bürgermeister Neukölns und Gropiusstadts - Primogen Henry Jekyll
Bürgermeister Weddings und Reinickendorfs - Primogen Dieter Kotlar
Bürgermeisterin Steglitz' und Tempelhofs - Primogen Nichole
Bürgermeisterin Tiergartens und Schönebergs - Primogen Antoinette

§ 3.1. Der Prinz von Westberlin

Abs.1.:
Der Prinz ist die Stimme der Camarilla, und Berlin ist seine Domäne.

Abs.2.:
Er bestimmt das Gesetz, die Geschworenen und die Scharfrichter.

Abs.3.:
Im Rat der Erstgeborenen besitzt der Prinz eine Stimme.

Abs.4.:
Das Amt des Prinzen ist nicht vererbbar.

Abs.5.:
Nach der Novellierung vom 3. Februar 1987 lautet der offizielle Titel: "Prinz der Domäne Westberlin – Beschützer der Camarilla und Bewahrer der Traditionen."

§ 3.2. Der Rat der Erstgeborenen

Abs.1.:
Der Rat der Erstgeborenen ist die Versammlung der gewählten Clansvertreter der Domäne Westberlin.

Abs.1.a.:
Der Rat der Erstgeborenen setzt sich aus folgenden Clans zusammen:
Brujah, Malkavianer, Nosferatu, Toreador, Tremere, Ventrue

Abs.1.b.:
Zusätzlich ist es möglich, anderen Clans eine Stimme im Rat zu gewähren, wenn folgende Bedingungen erfüllt werden:
1.) die Zustimmung des Prinzen.
2.) eine Mehrheit der Ratsmitglieder (Primogene), die für den außenstehenden Clan stimmen.

Abs.2.:
Der Rat fungiert als Vertretung aller Camarilla-Clans in Westberlin und vertritt deren Interessen.

Abs.3.:
Jedes Mitglied des Rats der Erstgeborenen besitzt eine Wahlstimme und darf sich Primogen (ehemals das Amt des Ahnen) nennen.

§ 3.3. Der Cancellarius in puplicis cameralibus oder Seneschall

Abs.1.:
Der Seneschall wird vom Prinzen unter Zustimmung des Rats der Erstgeborenen zum persönlichen Assistenten gewählt.

Abs.2.:
Er ist die rechte Hand des Prinzen und hat die Aufgabe, diesen in seiner Abwesenheit zu vertreten.

Abs.3.:
Er ist berechtigt, bei Abwesenheit des Prinzen, bei besonderen Gründen (Sabbatkreuzzug mit Zerstörung der Kommunikationswege, Belagerung des Plastes etc) den Erstgeborenenrat einzuberufen und übernimmt dessen Vorsitz.

Abs.4.:
Der Seneschall hat in seiner Amtszeit Stimmrecht im Rat der Erstgeborenen. Er hat aber nur eine Stimme.

§ 3.6. Der Proctor (ehemals Sheriff)

Abs.1.:
Er ist der Arm des Gesetzes des Prinzen. Er zeichnet verantwortlich für die Ordnung auf den Straßen und ist ständiges Mitglied des Rats der Erstgeborenen.

Abs.2.:
Ihm steht es zu, Missetäter in Verwahrung zu nehmen, bis sie vom Seneschall oder einem Primogen zur Verhandlung geführt werden können.

Abs.3.:
Sofern der Prinz nicht selbst die Anklage übernimmt oder dies seinem Seneschall überlässt, fungiert der Proctor bei Verhandlungen vor dem Rat als Ankläger.

Abs.4.:
Er wird dazu angehalten, die Grenzen der Stadt aufrechtzuerhalten und nötigenfalls die ersten Schritte der Verteidigung zu setzen.

Abs.5.:
Der Proctor genießt bei seinen Amtshandlungen uneingeschränkte Immunität gegenüber allen anderen Kainiten. Er darf daher in Ausübung seines Amtes keine Befehle von höherrangigen Kainiten annehmen. Beeinflusst ein Kainit den Proctor anhand von Clandisziplinen oder Drohungen, so macht er sich gegenüber der Westberliner Kainitengesellschaft strafbar gegen die Sicherheit Westberlins verstoßen zu haben.

§ 4 Gesetzesverstöße und Bestrafungen

Bei Verstößen gegen die Traditionen der Camarilla obliegt es dem Prinzen, eine Blutjagd auszurufen. Nimmt er dieses Recht nicht wahr, oder wird ein Kainit wegen anderer Vergehen angeklagt, so wird diese Sache vor dem Rat der Erstgeborenen verhandelt und der Urteilsschluss in einer geheimen Abstimmung der Wahlberechtigten festgesetzt.

Abs.1.:
Die Verhandlung darf nicht ohne Anwesenheit einer der drei folgende Amtsinhaber stattfinden: dem Prinzen, dem Seneschall oder dem Proctor.

Abs.2.:
Ist der Angeklagte ein Mitglied eines Camarilla-Clans und ist dieser Clan im Rat der Erstgeborenen vertreten, dann hat der zuständige Primogen das zweifache Stimmrecht.

Abs. 3:
Die Festsetzung des Strafmaßes obliegt allein den stimmberechtigten Kainiten, die der Verhandlung beiwohnen. Ebenso obliegt Ihnen die Interpretation der Traditionen. Beim Strafmaß sollte sich der Rat jedoch an folgenden Richtlinien orientieren:

Bei minderen Vergehen
- Erzwungene Knechtschaft für ein anderes Kainskind, für die Dauer von vier Wochen bis zu einem Jahr und einen Tag.
- niedere Arbeiten, wie Servieren im Elysium oder Botengänge für andere Vampire, für die Dauer von vier Wochen bis zu sechs Monaten.
- im Elysium am Pranger stehen, für die Dauer von einem Treffen.
- Verlust der Titel, für die Dauer von bis zu zehn Jahren.
- Entzug des Stimmrechts im Rat, bis auf Widerruf durch denselben.

Bei mittleren Vergehen
- zeitweilige Verbannung aus der Stadt für die Dauer von vier Wochen bis zu sechs Monaten.
- Entzug von Schulden oder Gefallen.
- Beseitigung von Gefolgsleuten (die entweder anderen Kainskindern zugeteilt oder in bei einem wiederholten Vergehen auch direkt getötet werden dürfen).
- den Übeltäter zwingen, ein oder sogar zwei Züge vom Blut des Prinzen zu trinken, was ihn einem Blutsband nahe bringt. (jedoch kein Verhängen eines vollständigen Blutsbandes wie dies in Scheindomänen gehandhabt wird)

Bei schweren Vergehen
- schwere, schmerzhafte körperliche Züchtigung
- Vernichtung des Vampirs (oft indem man ihn pfählt, um auf die Sonne zu warten).
- Vernichtung der Nachkommenschaft.
- dauerhaftes Exil, für die Dauer seines Unlebens.
- Zwangsspende von etwas Blut des Übeltäters an das örtliche Gildehaus der Tremere als Sicherheit für gutes Betragen.
- das Blutband durch den Prinzen, Seneschall oder ein Primogen

Abs. 4: Jedes Kainskind kann sich zum Zwecke einer Anklage an einen Primogen, den Proctor oder Seneschall wenden, doch obliegt es selbigen, ob sie den Fall zur Verhandlung bringen.

Es sei jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die mehrmalige trotz Ermahnung erfolgte Beschwerde bei oben genannten Amtsinhabern, weil sich der Beschwerende an Bagatelldelikten, Jagdmethoden zur Ernährung oder geringfügigen Straftaten eines anderen Kainskind stört, selbst schon als minderes Vergehen gewertet weden kann.

§ 5. Der Zweikampf

Unter folgenden Umständen ist der Kampf zwischen Kainiten nicht als Vergehen zu werten.

- Ein Kainskind fordert ein anderes Kainskind unter mindestens zwei Zeugen heraus und der Herausgeforderte nimmt diese Herausforderung an.
- Ein Angeklagter bittet um ein Ordal gegen den Kläger und dieser stimmt zu.


Abs.1.:
Die Rechte des Herausgeforderten:
Der Herausgeforderte hat freie Waffenwahl, wobei sich die Waffen auf Hieb und Stichwaffen beschränken. Er hat das Recht den Ort des Zweikampfes zu bestimmen.

Abs.2.:
Die Rechte des Herausforderers:
Der Herausforderer hat das Recht den Ort des Zweikampfes einmal abzulehnen, wenn er den begründeten Verdacht hegt das der Ort zum immensen Vorteil des Herausgeforderten beiträgt.

Abs.3.:
Der Ort des Zweikampfes muss mindestens fünf Schwertlängen im Durchmesser betragen. (fünf Schwertlängen sind ca. 5 Meter). Ist die Größe gegeben, so wird mit Kreide ein Kreis gezogen, der dann beim Zweikampf nicht überschritten werden darf.

Abs.4.:
Der Kampf dauert so lange, bis einer der zwei Kontrahenten aufgibt oder sein Unleben verliert.

Abs.6.:
Ausnahme: Bei dem Kampf ist einer der Beteiligten Prinz einer Domäne. Solch ein Kampf wird immer bis zum endgültigen Tod eines der beiden Kontrahenten ausgetragen.

Abs.7.:
Die Kontrahenten haben das Recht sich aus der Mitte der Berliner Kainiten einen Sekundanten zu wählen.

Abs.8.:
Ablehnung: Jeder Herausgeforderte hat das Recht den Zweikampf abzulehnen. Liegt nachweislich eine persönliche Ehrverletzung des Herausforderers durch den Geforderten vor, so kann der Rat der Erstgeborenen jedoch die Herausforderung als verpflichtend erklären.

Abs. 9:
Gewinnt bei einem Ordal der Herausforderer, so dürfen die vom Kläger vorgebrachten Anklagepunkte von keinem anderen Kainiten erneut zur Klage gebracht werden.

§6 Die Schaffung und Betreuung von Ghulen

Nur in der Stadt gemeldete Kainiten und angemeldete Gäste dürfen Ghule erschaffen oder fremde Ghule übernehmen.

Abs.1.:
Erst ab dem Rang eines Ancillas darf ein Kainit in Westberlin mehrere menschliche Ghule halten.

Abs.2:
Wird der menschliche Ghul eines angemeldeten Kainiten in böswilliger Absicht schwer geschädigt oder getötet, gilt dies als mittleres Vergehen.

Abs.3:
Entdeckt ein Kainit einen unabhängigen Ghul, von dem nachweislich eine Gefahr für andere Kainiten oder die Kainskinder insgesamt ausgeht, hat dieser ihn entweder zu vernichten, zu übernehmen oder sein Bewusstsein so zu manipulieren, dass er keine Gefahr mehr darstellt.

Abs.4: Nach der Übernahme eines unabhängigen Ghuls sind sowohl ein Primogen als auch der Prinz (oder stellvertretend der Seneschall) zu verständigen. Letztgenannte haben das Recht, solcherart übernommenen Ghul weiterhin wie einen unabhängigen Ghul zu behandeln.

So, da habt Ihr jetzt DIE ÜBERSICHT. Und ich hab da jetzt erstmal nicht überprüft, ob ich alle Paragraphverweise angepasst habe, nachdem ich den Originaltext halbwegs von Schreibfehlern gereinigt und an Westberlin angepasst habe.

Das mache ich irgendwann später, denn da habe ich nach 20 neuen Beiträgen meinerseits erstmal gar keine Lust zu.

Sollte irgendjemand bei diesem Entwurf Spielraum für Willkür sehen, so liegt das wahrscheinlich nichtmal am schlecht formulierten Text, sondern das ist schlicht Absicht.

Denn knapp zusammengefasst gibt es nur zwei Strafoptionen: Tod durch Blutjagd oder der "Erstgeborenen-Rat" sucht sich die Strafe aus (und wenn er mag, hält er sich dabei an irgendwelche Richtlinien). Aber Strafe gibt es ja eh nur, wenn das junge amtlose Kainskind einen Amtsinhaber für sich einnehmen kann.

Diese Gesetze haben Gültigkeit, solange es keinen neuen Prinzen gibt und kein Justicar der Camarilla behauptet, die Gesetze schaden der Camarilla.